Hauptsache: „…aus Liebe“

Schon klar, dass sich mehr oder weniger frisch verliebte Paare meist wenig mit möglichen Problemen ihrer Partnerschaft beschäftigen – und das ist ja auch erst mal gut so. Manchmal stellt sich später allerdings heraus, dass Paare später mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, die schon bei Eingehen der Beziehung erkennbar bzw. absehbar gewesen wären. In unserer Arbeit sehen wir aber immer wieder, dass Paare, die eine echte Liebensgeschichte verbindet, trotz mach eingetretener Erwartungsenttäuschung in ihrem „Gründungsmythos“ über eine Ressource verfügen, auf die sie auch in schwieirgen Situationen noch zurückgreifen können.

Eine Heirat ist für die meisten keine zwingende Bedingung einer auf Dauer angelegten Partnerschaft. Aber die meisten Paare beschäftigen sich durchaus mit der Frage, ob sie ihre Beziehung in eine Ege einbringen wollen.

Da ist es gut, dass auch eine große Mehrheit der Paare Liebe als Hauptbedingung einer festen Bindung versteht. Das war nicht immer so, aber seit der Romantik gilt die Liebe zunehmend in allen Schichten als essenzieller Bestandsfaktor einer Paarbeziehung.

In einer gemeinsamen Umfrage haben Statista und YouGov die Bundesbürger zu ihrer Einstellung zum großen Ja-Wort befragt. Demnach stehen Hochzeiten ganz im Zeichen der Romantik: 67 Prozent sagen, man sollte aus Liebe heiraten. Für 42 Prozent steht dabei im Vordergrund, Verantwortung füreinander zu übernehmen, für 23 Prozent ist die Absicherung das Ausschlaggebende.

Ob man vor der Hochzeit drei Monate, drei Jahre oder gar drei Jahrzehnte zusammen ist, ist für die meisten egal: 54 Prozent geben an, dass es keinen bestimmten Zeitpunkt gebe, es müsse sich einfach richtig anfühlen. 18 Prozent finden, eine Beziehung sollte mindestens zwei Jahre Bestand haben, bevor es vor den Traualtar geht. Bei den Kosten sind sich 31 Prozent einig, dass eine Hochzeit nicht mehr als 2001 bis 5000 Euro kosten sollte. Teurer darf es für 28 Prozent sein, günstiger wünschen es sich 16 Prozent.

Insgesamt sind die Deutschen beim Thema Hochzeit nicht besonders konservativ eingestellt: 63 Prozent finden es nicht wichtig, religiös oder kirchlich zu heiraten. Außerdem denken 47 Prozent, dass Paare nicht heiraten müssen, bevor sie eine Familie gründen. 39 Prozent finden diesen Schritt dagegen wichtig, bevor Kinder unterwegs sind. – Hedda Nier, 6.6.19